Sitzung Technischer Ausschuss 1.3.2021
zum Sanierungsgebiet Ortskern Plattenhardt
Leider wurden die entscheidenden Termine im Ausschuss und Gemeinderat für so ein wichtiges kommunales Projekt in die Zeit der Wahl des Landtages und seinen Nachwehen gelegt.
Ob die Verwaltung dies bewusst gemacht hat, da es in dieser Zeit schwer ist, die Aufmerksamkeit für Kommunales zu bekommen, wir wissen es nicht. Falls unbewusst, ist es auf jeden Fall sehr unglücklich. Es wäre sicherlich dem Projekt angemessen gewesen, die Termine 3-4 Wochen nach den Landtagswahlen zu legen.
Wir haben die Sitzung des Technischen Ausschuss am 1.3.2021 aufmerksam verfolgt und konnten feststellen, dass die Verwaltung weiterhin nicht transparent und umfassend informiert. Entgegen den Zusagen auf den Treffen und Veranstaltungen in 2020 wurden bei der Sitzung des Technischen Ausschusses von der Verwaltung kein Ton darüber verloren, was die Anträge auf Entnahme aus dem Sanierungsgebiet, Rückmeldungen aus den Veranstaltungen usw. angeht. Der Plan für das Sanierungsgebiet, dass zur Genehmigung vorliegt, ist fast unverändert der gleiche umstrittene Plan, wie er seit dem Bekanntwerden im Juni 2020 besteht.
Denkt die Verwaltung wirklich, dass es nicht wichtig ist, dass es für mindestens 41 Grundstücke Anträge auf Entnahme aus dem Gebiet gibt (so viele sind allein uns gemeldet worden) und um welche Grundstücke es geht? Auch ist die Anzahl wie viele Einsprüche es gegeben hat und die Anzahl der Einsendungen mit Fragen, die bis heute zum großen Teil nicht beantwortet wurden, sind nicht relevant für den Entscheidungsprozess?
Es wurde auch nicht erwähnt, dass die Anträge auf Entnahme aus dem Sanierungsgebiet bis heute in den meisten Fällen nicht beantwortet worden sind. Wieso wurden die Anträge wohl bis heute nicht beantwortet? Es bleibt den Antragstellern nun keine Reaktionszeit mehr, entgegen der Verwaltung, der die Anträge teilweise seit über 4 Monaten und länger vorliegen. Auch wurde nicht erwähnt, dass dem Amt ein alternativer Vorschlag für das Sanierungsgebiet von uns vorliegt.
Was uns auch sehr getroffen hat, dass bei der Sitzung die Worte „falsche Informationen“ und „Fakenews“ gefallen sind. Was nicht zutrifft. Teilweise sind unsere Informationen durch den von der Gemeinde bestellten Gutachter bestätigt worden, teilweise von der Verwaltung z.B. bei der Sitzung am 1.3.2021 was den Sanierungseintrag betrifft. Dies kann von anderem Beteiligen leider nicht behauptet werden. Ob damit unsere Bürgerinitiative ungewollt oder gewollt, in die Ecke von kruden Gruppen wie Reichsbürger, Coronaleugner etc., gestellt werden soll um an Glaubwürdigkeit zu verlieren? Es ist auf jeden Fall inakzeptabel. Es scheint der informierte mündige Bürger ist nicht gewünscht.
Wem diese Dinge vorgeworfen werden können, hätten wir ein sehr gutes Beispiel: in der Veranstaltung am 1.10.2020 wird der Sanierungseintrag erklärt, Zitat aus dem Vortag der Verwaltung „dient NUR dazu das erkannt werden kann, dass dieses Grundstück Teil einer städtebaulich beschlossenen Sanierung ist“.
Dies ist eine Aussage die überhaupt nicht zutrifft. Der Sanierungseintrag ist nicht „nur“ eine Information. Dieser ermöglicht die massivsten Eingriffe in die Recht von Mietern und Eigentümer, die es wohl gibt.
Auch von der Gruppe Aufbruch Plattenhardt wird im Amtsblatt vom 12.03.2021 das erste Mal angestreift darauf eingegangen was es bedeuten kann, siehe dort Punkt 2. „Umzug von Bewohnern und Betrieben“. Bisher war von dort solches nicht zu hören oder zu lesen.
Und dies ist nur ein Beispiel, wir könnten hier noch andere aufführen.
Das Vertrauen in die Institutionen wurde am 1.3.2021 weiter untergraben, vor allem auch da dort auch noch kurzerhand in wenigen Minuten auf Antrag eines Gemeinderates, ohne großartige Diskussion, das Grundstück Saarstr. 14 aus dem Gebiet entnommen worden ist. Das dieses im Bereich Ochsengängle/Saarstr. liegt, wo die Grenzziehung sowieso schon sehr fraglich ist, Zufall? Ansonsten, wie bereits geschrieben, keinerlei Eingehen auf die der Verwaltung vorliegenden Anträge.
Als Fazit am Schluss, all diese Vorgänge haben leider das Misstrauen der Bürger sicher nicht reduziert, sondern noch verstärkt. Und damit wird es, da der Beschluss wohl am 22.3.2021 einfach unverändert durchgewunken werden wird, ein Projekt nicht mit den betroffenen Bürgern sondern gegen diese, mit entsprechender Gegenwehr. Was sehr schade ist, denn mit den Bürgern wäre es sicherlich erfolgreicher zu gestalten.
Egal wie es weitergeht
wir-schauen-hin.de